Freitag, 16. Dezember 2016

Wer rettet Weihnachten?

Von Emilia Wiesel, 9 Jahre

Die Bewohner von Ameland fanden Weihnachten so toll, dass gar nicht mehr traurig darüber waren, dass sie Sinterklaas nicht gefeiert hatten. Eines Tages hörten sie aber, dass in Deutschland zwei Feste gefeiert wurden: Nikolaus und Weihnachten. Das wollten sie auch versuchen. Und so trafen sie sich am Nikolausabend im Leuchtturm zu einer Nikolaus-Feier. Sie sangen Weihnachtslieder, aßen Leuchtturm-Plätzchen und tranken „Lüli“ oder Kinderpunsch. Erst am späten Abend gingen sie nach Hause. Nachdem die Kinder im Bett waren, bemerkten sie, dass alle Weihnachtsgeschenke weg waren – geklaut! Einfach so!

Nachdem sie festgestellt hatten, dass jedes – noch so kleine – Geschenk weg war, liefen sie nach draußen, um ihre Nachbarn zu fragen, ob sie etwas gesehen hätten. Aber alle sagten „NEIN“, sie wollten eben das gleiche fragen. Traurig ging jeder nach Hause zurück. Sie erzählten den Kindern nicht, dass Weihnachten in Gefahr war. Am nächsten Morgen waren alle Erwachsenen immer noch bedrückt und ratlos. Sie wünschten sich, sie hätten gestern schon – wie früher – Sinterklaas gefeiert und alle Geschenke verschenkt. Jetzt war keine Zeit mehr, neue Geschenke zu kaufen, denn leider konnten die Fähren wegen der hohen Wellen nicht fahren.

Klaas, der Leuchtturmwärter, ging nachdenklich am Strand entlang, stolperte über einen Sandhügel und fiel mit der Nase in den Sand.

Beim Aufstehen sah er in den Dünen einen bunten Berg. Er ging näher hin und sah, dass der Berg aus allen verschwundenen Geschenken bestand. Erst wollte er direkt loslaufen, um allen Bescheid zu sagen, aber dann hatte er eine Idee: Heimlich brachte er alle Geschenke ins Haus De Kuul, wobei es sehr schwer war, nicht gesehen zu werden. Er arbeitete bis tief in die Nacht und fühlte sich ein wenig wie Sinter-Klaas, als er immer wieder mit Säcken bepackt in den großen Aufenthaltsraum schlich. Zum Glück war das Haus unbewohnt, weil zwischen Nikolaus und Weihnachten keine Touristen auf die Insel durften. Am nächsten Tag begann er, Einladungskarten zu basteln und verteilte sie nachts heimlich in alle Briefkästen. Er bat alle Ameländer darum, am Heiligen Abend in die Kirche zu kommen.

Nach dem Gottesdienst am 24. Dezember leuchtete eine Spur aus vielen, vielen Windlichtern von der Kirche zum Haus De Kuul. Alle folgten ihr neugierig. Als sie ankamen, staunten sie sehr: Alle Geschenke lagen unter einem riesigen Tannenbaum, der mit roten und weißen Kugeln und Lichtern geschmückt, aussah wie ihr geliebter Leuchtturm. An der Wand standen die Tische, auf denen ganz viel zu Essen stand. Auf der Anderen Seite war ein Tisch voll mit Flaschen und Gläsern.

Alle waren sehr glücklich und sie feierten gemeinsam ein unvergessliches Weihnachtsfest.

 

PS.: wer die Geschenke in den Dünen versteckt hatte, konnte leider bis heute nicht geklärt werden.

3 Antworten

    1. Also Hanna,
      ich glaube wir müssen uns um den Autorennachwuchs nicht sorgen!
      Liebe Emilia,
      besten Dank für die Geschichte!
      Mal sehen, ob die Leuchtturmtanne wahr werden kann…